Dies ist der erste Teil meiner dreiteiligen JBL Bluetooth-Lautsprecher Testserie. In diesem Test schaue ich mir das kleinste Modell der drei Bluetooth-Lautsprecher, den JBL Flip 4 an. In der nächsten Woche folgt dann noch der JBL Charge 3 und der JBL XTREME.
- Nachfolger: Der JBL Flip 6 im Test
- Nachfolgemodell: JBL Flip 5 im Test - Kleines Basswunder
Mein Fazit zum JBL Flip 4
⮉ Pro | ⮋ Contra |
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Bei dieser kompakten Bauweise haben viele Lautsprecher, meist die preisgünstigeren, immer irgendwelche Schwächen. Beim JBL Flip 4 muss ich allerdings sagen, dass ich hier keine wirklichen Schwächen erkennen konnte. Für diese kompakte Größe ist der Klang wirklich sehr gut. Mit einem Preis von ca. 120 Euro ist der Lautsprecher aber auch nicht gerade ein Schnäppchen. Die Schwächen bei der App und der Anleitung habe ich erwähnt, aber für mich sind diese vernachlässigbar, da ich hauptsächlich Wert auf den Klang lege. Bei dem Preis wäre allerdings ein Klinkekabel als Beilage noch nett gewesen.
Wer das Geld hat, macht mit diesem Lautsprecher jedenfalls nichts falsch und bekommt meinen sehr guten Klang bei dieser kompakten Größe. Bis jetzt habe ich noch nichts Besseres in dieser Größe gesehen.
Wie immer gibt es ein großes Testvideo für euch:
Anschlüsse und der Akku
Der Flip 4 hat auf der Rückseite eine Gummiklappe. Diese kann mit dem Fingernagel gelöst werden und darunter befinden wir zwei Anschlüsse. Links haben wir zuerst einen sogenannten AUX-Anschluss, bei welchem es sich um einen 3,5 mm Klinke-Anschluss handelt. Über diesen Anschluss kann der Lautsprecher mit anderen Geräten verbunden werden, welche nicht über Bluetooth verfügen. Dies sind z.B. alte CD-Player oder alte iPod Classic Modelle. Direkt daneben haben wir den bekannten Micro-USB Anschluss über den der integrierte Akku des Lautsprechers, aufgeladen wird. Das Micro-USB Kabel ist im Lieferumfang enthalten.
Ich habe den Akku direkt nach dem Auspacken aufgeladen. Die Ladezeit beträgt ca. 3,5 Stunden und der Akku hält bis zu 12 Stunden. Während des Ladevorgangs blinken die blauen LEDs neben dem An/Aus-Knopf. Insgesamt gibt es fünf LEDS. Wenn der Akku schließlich voll geladen ist erlischen diese LEDs. Nach dem Ladevorgang sollte die Gummiklappe wieder gut verschlossen werden, damit kein Dreck oder Wasser in die Anschlüsse eindringen kann.
Die Bedienelemente
Auf der Rückseite des Flip 4 befinden sich vier Tasten. Ganz links seht ihr hier zuerst einmal die Play-Taste. Wird diese Taste gedrückt wenn Musik läuft, so pausiert diese und drücken wir sie erneut, so wird die Musik fortgesetzt. Drücken wir diese Taste jedoch schnell zweimal hintereinander, so wird zum nächsten Lied gesprungen. Bei einem ankommenden Anruf kann diese Taste auch gedrückt werden um diesen Anruf anzunehmen.
Direkt daneben sehen wir die Plustaste. Drücken wir diese so erhöht sich die Lautstärke. Als nächstes haben wir noch eine Minustaste und diese senkt, wie erwartet, die Lautstärke. Zu guter Letzt gibt es noch eine Taste welche das Bluetooth-Symbol zeigt. Beim Einschalten geht der Lautsprecher bei mir automatisch in den Pairing-Mode. Sollte das nicht der Fall sein, kann diese Taste gedrückt werden um Bluetooth zu aktivieren. Wie immer wird der Lautsprecher dann in den Bluetooth-Einstellungen des Smartphones ausgewählt und dann ist er verbunden und bereit Musik abzuspielen.
Auf der Rückseite des Lautsprechers gibt es jedoch noch zwei weitere Tasten. Hier befindet sich nämlich der An/Aus Knopf. Wird dieser einmal kurz gedrückt, so schaltet sich der Lautsprecher an und ein erneutes Drücken schaltet ihn aus. Neben dem An/Aus Knopf befinden sich die bereits erwähnten blauen LEDs. Diese beginnen beim Einschalten zu leuchten und zeigen somit den aktuellen Akkustand an. Allerdings gehen die LEDs nach etwa 1 Minute betrieb automatisch aus.
Die letzte Taste ist die sogenannte Connect-Taste. Damit können mehrere JBL Flip 4 Lautsprecher verbunden werden. Theoretisch müsste es auch mit anderen Modellen gehen, welche die JBL-Connect Funktion unterstützen. Mir ist es aber nicht gelungen den Flip 4 mit dem Charge 3 zu verbinden. Ich habe gelesen, das der Flip 4 einen aktuelleren Connect-Modus nutzt und dies vermutlich deswegen nicht geklappt hat. Wer auf Nummer sicher gehen will kauft zweimal den Flip 4, dann klappt die Verbindung auch.
Verarbeitungsqualität & Design
Die Verarbeitung des Flip 4 wirkt auf mich sehr hochwertig und das Design ist modern (alle Detailbilder gibt es oben in der Galerie in FullHD). Es gibt außerdem eine Kordel, mit welcher der Lautsprecher aufgehängt werden kann. Der graue Bereich ist aus Gummi und der Rest des Lautsprechers ist mit schwarzen Textilgewebe überzogen. Für mich sieht es so aus, als ob der Flip 4, der Charge 4 und der JBL Xtreme aus denselben Materialien gefertigt sind.
Was ich beim Flip 4 nicht so toll finde ist, dass es keinen Standfuß gibt. Er muss in einer festen Position auf den Tisch gestellt werden, ansonsten rollt er weg. Im Testvideo zeige ich auch genau, was ich damit meine. Da die Tasten auf der Rückseite sind, sind diese nicht direkt einsehbar. Ein bisschen unpraktisch gelöst. Beim Charge 3 ist dies besser gestaltet, denn der hat einen Standfuß und die Tasten sind auf der Oberseite.
Der JBL Flip 4 wiegt ca. 514 Gramm und ist ca. 17 cm breit, 7 cm hoch und 7 cm tief. Der Lautsprecher ist IPX7 wasserfest, allerdings müssen dazu logischerweise alle Kabel entfernt und die Gummiklappe fest verschlossen sein. IPX7 bedeutet, dass der Lautsprecher für maximal 30 Minuten in 1 Meter tiefes Wasser getaucht werden darf. In meinen Augen wäre es relativ sinnfrei den Lautsprecher im Wasser zu versenken. Wichtig ist für mich hier, dass er am Pool gegen den ein oder anderen Wasserspritzer geschützt ist.
Das Mikrofon
Der Flip 4 kann auch zum Telefonieren benutzt werden. Er hat auf der Seite ein Mikrofon. Dieses Mikrofon befindet sich an der Seite, wo das Ausrufezeichen abgebildet ist. Wie immer habe ich eine Testaufnahme mit dem Mikrofon gemacht und diese gibt es oben im Testvideo.
Die Anleitung und App
JBL Connect App: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.harman.ble.jbllink&hl=de
Es gibt für die JBL Lautsprecher eine App mit dem Namen "JBL Connect". Ich beschreibe euch jetzt hier meinen persönlichen Eindruck. Die App dient hauptsächlich als Hilfe und erklärt den Lautsprecher. Allerdings ermöglicht sie auch die Anzeige des Ladestandes und hilft beim Verbinden mehrerer Lautsprecher. Es ist auch möglich zwei Flip 4 Lautsprecher zu verbinden und damit Stereoton zu erzeugen. Bei meinem Flip 4 wird der Ladestand leider nicht angezeigt wie ihr im Testvideo sehen könnt. Außerdem sollte es möglich ein, die Playtaste so zu konfigurieren, dass sie Siri oder Google Now startet. Das antippen dieser Einstellung hat auf meinem Motorola G3 leider keinen Effekt, denn es passiert nichts und somit kann ich auch nichts konfigurieren.
Die Anleitung selbst ist ok, hat aber Schwächen. Sie ist sehr kurz gefasst und es gibt gute Erklärungen in Bildform. Allerdings ist der Text darunter in mehreren Sprachen gemischt und man muss sich immer die richtige Textzeile heraussuchen. Ladet euch lieber die PDF herunter.
Die Klangbewertung
Manuelle Hörproben (ich höre Musik und bewerte subjektiv)
Die Soundqualität ist für so einen kleinen Lautsprecher wirklich sehr gut. Für einen Preis von, aktuell 115 Euro, habe ich dies allerdings auch erwartet. Der Lautsprecher hat einen unerwartet kräftigen Bass und auch an den Höhen und Mitten habe ich nichts zu meckern. Ich habe mir wieder meine Testlieder angehört und war durchweg sehr zufrieden.
Analyse der Frequenzanalyse
Jetzt werfen wir noch einen kurzen Blick auf das Spektrum. Der Frequenzverlauf ist meiner Meinung nach wirklich gut und in den wichtigen Bereichen gibt es keine abrupten Schwankungen. Für mich bestätigt das meine Bewertung des Klangs. Lediglich im Bereich zwischen 2000 und 3500 Hz gibt es eine abrupte Schwankung.
Zum Vergleich hier noch einmal der Frequenzverlauf im Vergleich zu einem Wharfedale Diamond 10.1. Der Flip 4 kann hier recht gut mithalten. Hier ist auf jedenfalls ein hochwertiger Lautsprecher verbaut worden.
Spektrum
Ich habe jedoch noch ein kleines Zusatzexperiment gestartet und zwar habe ich den TaoTronics SK06(nicht mehr erhältlich) genommen (Der Preis liegt bei etwa 50 Euro) und den Klang etwas mit einem Equalizer angepasst und ihn dann mit dem Flip 4 verglichen. Mit dem Equalizer konnte ich den Bass beispielsweise um einiges verbessern. Durch die Equalizer Verbesserungen kam ich nah an den Klang des Flip 4 heran. Ich habe dies allerdings nur mit dem basslastigen Trance Lied "Better of alone" getestet. Das war auf jeden Fall ein Experiment was ich dazwischen schieben wollte. Am Ende ist der Flip 4 allerdings immer noch besser im Klang und zwar auch ohne Equalizer. Allerdings ist er auch mehr als doppelt so teuer.
Technische Daten
- Profile: A2DP V1.3, AVRCP V1.6, HFP V1.6, HSP V1.2
- Signal-Rausch-Verhältnis ≥ 80 dB
- Akkutyp: Lithium-Ionen-Akku (3,7 V, 3.000 mAh)
- Akkuladedauer: 3,5 Stunden bei 5 V 1 A
- Bluetooth-Übertragungsleistung: 0 – 9 dBm
- Bluetooth-Übertragungsfrequenzbereich: 2,402 – 2,480 GHz
- Bluetooth-Übertragungsmodulation: GFSK, π/4 DQPSK, 8 DPSK
- Gewicht: ca. 514 Gramm
- Abmessungen laut Hersteller (H x B x T): 68 x 175 x 70 (mm)
Vergleich JBL XTREME, JBL Charge 3 und JBL Flip 4
XTREME | Charge 3 | Flip 4 | |
---|---|---|---|
Anschlüsse | AUX, Micro-USB, 2x USB | AUX, Micro-USB, 1x USB | AUX, Micro-USB |
Powerbank | Ja | Ja | Nein |
Akku | 10.000 mAh | 6000 mAh | 3000 mAh |
Laufzeit | 15 Std. | 20 Std. | 12 Std. |
Gewicht | 2139 Gramm | 808 Gramm | 514 Gramm |
Freisprechen | Ja | Ja | Ja |
Größe | 126 x 283 x 122 mm | 213 x 87 x 88,5 mm | 68 x 175 x 70 mm |
Wasserfest | Spritzwassergeschützt | IPx7* (wasserdicht) | IPx7* (wasserdicht) |
Klang (Platz) | 1 | 2 | 3 |
Besonderheiten | Externes Netzteil | Laden per USB | Laden per USB |
Testbericht | Anzeigen | Anzeigen | Anzeigen |
Preis |
* Genaue Angaben zu den IP-Klassen findet ihr hier: Wasserdichter Bluetooth-Lautsprecher? Was bedeutet die IPX Schutzklasse?
Lieferumfang
Der Lieferumfang besteht aus dem Lautsprecher, einem Micro-USB Kabel und der Anleitung.